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Stark im Beruf - Zukunft wagen

Aktualisiert: 2. März 2020

Auch in der zweiten Förderphase vom 01.01.2019-30.06.2022 unterstützt die GEBA mbH mit „Stark im Beruf – Zukunft wagen“ Mütter mit Migrationsgeschichte erfolgreich auf ihrem Weg in Richtung Ausbildung und Arbeit. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Bundesweit engagieren sich rund 90 Kontaktstellen für die erfolgreiche Integration von Mütter mit Migrationsgeschichte.

In der zweiten Projektphase seit 2019 haben sich bereits 97 Frauen auf den Weg zur Kontaktstelle der GEBA gemacht. 70 Mütter haben in den Einstiegsgesprächen passende Angebote gefunden, die ihnen helfen, auf dem manchmal schwierigen Weg in Richtung Arbeit voranzukommen. Neben Sprachkursen und Qualifikationsangebote nutzen die Frauen ganzheitliche Beratungen, Infocafés sowie individuelle Coachingangebote. 11 Frauen sind bereits in 2019 im Job angekommen. Darunter 6 Frauen, die sich in Ausbildung, EQ oder in beruflicher Weiterbildung auf einen qualifizierten Arbeitsplatz vorbereiten. Um den Frauen dieses breite Angebot kontinuierlich zur Verfügung stellen zu können, arbeitet die GEBA im Projekt eng mit der GGUA Flüchtlingshilfe, dem Mehrgenerationen- und Mütterzentrum in Gievenbeck und dem Jobcenter der Stadt Münster zusammen. Darüber hinaus nimmt das städtische Sozialamt regelmäßig an den Steuerungsrunden teil und gibt wichtige Impulse.

Eine der Projektteilnehmerinnen ist Nana K. Sie ist glücklich, dass sie seit dem 01.12.19 eine Einstiegsqualifizierung im Jugendgästehaus Aasee machen darf. Dort bereitet sie sich fachlich und sprachlich auf eine Ausbildung als Hotelfachfrau vor. „Für meine Familie und mich bedeutet das eine große Chance. Ich kann mein Studium der Anglistik nutzen, einen guten Beruf lernen und so meiner Familie ein sicheres Leben und eine gute Perspektive in Deutschland bieten.“ Nach Georgien jedenfalls kann Nana vorerst nicht zurück, denn dort fürchtet sie, würde man ihren Mann verfolgen.

Herr Rodine als stellvertretender Leiter des Jugendgästehauses Aasee ist zuständig für die Ausbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern. Er ist stolz darauf, Gästen aus aller Welt mit ca. 54.000 Übernachtungen im Jahr ein schönes und einladendes Zuhause zu bieten. Dazu verlässt er sich auf das internationale Team, das in den Sommermonaten schon mal 600 Mahlzeiten am Tag zubereitet und bis zu 900 Betten in der Woche frisch bezieht. „Vor allem in der Saison muss es schnell gehen. Das gelingt nur, wenn das Team sich gut abstimmt und jeder und jede genau weiß, was zu tun ist.“ Neben Zuverlässigkeit, Ausdauer und Fitness steht daher das Thema Sprache und Kommunikationsfähigkeit ganz oben auf der Liste der wichtigen Qualifikationen für den Job.

Frau Mollov, die Hausdame des Jugendgästehauses Aasee, erinnert sich noch gut, wie schwierig es für sie war, als sie vor einigen Jahren aus Bulgarien nach Deutschland kam. „Damals sprach ich erst wenig Deutsch“ erinnert sie sich, „ich hätte mir gewünscht, wenn mich mal jemand zur Seite genommen hätte, um mir in Ruhe etwas zu erklären oder einen Tipp zu geben.“ Diese Erfahrung hilft ihr heute, die Anfangsschwierigkeiten der zugezogenen Mitarbeiterinnen zu verstehen und so die richtige Ansprache und Anleitung zu finden. Neben der Anleitung am Arbeitsplatz durch fachliche und sprachliche Hinweise unterstützt sie daher auch bei Fragen, die den Alltag und die Familie der Mitarbeiterinnen betreffen oder nimmt Kontakt zu den Projektmitarbeiterinnen auf.

So ist es inzwischen gelungen mittels des Projekts „Stark im Beruf – Zukunft wagen“ drei Frauen erfolgreich in unterschiedliche Arbeitsfelder des Jugendgästehaus Aasee zu vermitteln. Doch Herr Rodine hat immer wieder offene Stellen zu besetzen. Bei einer Betriebsbesichtigung im November 2019 nahm er sich daher Zeit, Müttern aus dem Projekt das Haus zu zeigen, Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder zu geben und alle Fragen zu Praktikum und Bewerbung zu beantworten.

Darüber hinaus bringt sich das Jugendgästehaus Aasee in den Austausch am Round Table der Arbeitgeber ein, den die GEBA 2019 ins Leben gerufen hat. Themen am Round Table sind die effektive Sprachvermittlung am Arbeitsplatz und die nachhaltige Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in Arbeit und Ausbildung. Erste Ergebnisse und gemeinsame Projektideen wurden mit dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) und der Ausbildungslotsin der Stadt Münster im August in den Blick genommen.


Auch die Westfälischen Nachrichten berichten über das Projekt. Den Artikel können Sie hier nachlesen.




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